Das Fitnessprogramm für JuristInnen
Welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, ist RechtsanwältInnen und UnternehmensjuristInnen nicht notwendigerweise vertraut. Als Mitglied der Geschäftsleitung des Samariterbunds Österreich und Gründer der Vereinigung Österreichischer Unternehmensjuristen VUJ weiß Andreas Balog um diese Problematik. Hier setzt er als Initiator des Lehrgangs Certified Digital Legal Expert an.
Erstmalig fand der Lehrgang im Herbst 2020 statt: An sechs Terminen wurde alles Wissenswerte zu IT-Recht, Legal Tech und zur Digitalisierung im Allgemeinen vermittelt. Die insgesamt 13 ReferentInnen und drei Tagungsleiter – Andreas Balog, Gerald Dipplinger und Wolfgang Zankl – deckten alle Ebenen der Digitalisierung aus juristischer Sicht ab.
Von Digital Law bis Legal Tech
So erläuterte Dipplinger gemeinsam mit Future-Law-Gründerin und -Geschäftsführerin Sophie Martinetz die Begriffswelten der Digitalisierung von Augmented Reality bis Smart Factory. PwC-Partner Georg Beham sprach über Informatik, Datenbanken und Betriebssysteme. Im Bereich Digital Law ging es um Privatrecht/öffentliches Recht und IT, Datenschutzrecht und vieles mehr.
Nicht zu vergessen: Legal Tech. Balog: „Das ist ein Werkzeugkoffer für JuristInnen, um schneller, besser und effizienter zu werden.“ Die dafür nötigen Werkzeuge erhielten die TeilnehmerInnen im Rahmen eines Praxistags, der neben Vorträgen und Praxisbeispielen ein Speed Dating mit Legal-Tech-Unternehmen beinhaltete. Für den Austausch zwischen Alumni, künftigen TeilnehmerInnen sowie Vortragenden und AkteurInnen aus Wirtschaft, Recht und Technologie wurde die Social-Media-Gruppe „Digital Law Austria“ auf LinkedIn eingerichtet.
Der Experte für Digital Leadership
Die zweite Auflage des Lehrgangs wird in drei Blöcken von Mitte Oktober bis Ende November 2021 im 25hours Hotel beim Wiener MuseumsQuartier stattfinden. Mit dabei sind wieder Co-Lehrgangsleiter Gerald Dipplinger sowie Wolfgang Zankl als wissenschaftlicher Leiter. Dipplinger ist PwC-Partner für Tax & Legal Technology und zuständig für digitale Transformation. In Zusammenarbeit mit Balog und einem Samariterbund-Team sowie dem AIT hat er jüngst einen COVID-19-Simulator entwickelt. Dieser macht die Aerosolausbreitung in Innenräumen sichtbar und berechnet daraus das prozentuelle Ansteckungsrisiko.
Als Lehrgangsleiter war Dipplinger nicht nur in die Konzeption des Certified Digital Legal Expert eingebunden, er trägt auch selbst vor – unter anderem zu Digital Leadership. „Dabei geht es sowohl um das Führen virtueller Teams als auch um agile Methoden und Werkzeuge.“ Gerade für UnternehmensjuristInnen sei wichtig zu verstehen, wie Softwareteams arbeiten.
Das Buch für den Legal Expert
TeilnehmerInnen der MANZ Rechtsakademie bestens vertraut ist der wissenschaftliche Leiter des Certified Digital Legal Expert, Wolfgang Zankl. Er leitet seit vielen Jahren die erfolgreiche Jahrestagung Internetrecht. Der Professor am Wiener Institut für Zivilrecht und Leiter des e-center ist ein international anerkannter Experte für IT-Recht, Vertrags- und Haftungsfragen, den seine Tätigkeiten als Lehrender, Vortragender, Forscher und Gutachter rund um die Welt führen.
Als Herausgeber arbeitet Zankl bereits an einem Buch zum Certified Digital Legal Expert, das rechtzeitig zum zweiten Durchgang im Herbst erscheinen soll. „Es gibt heute kaum einen Rechtsbereich, der keine digitalen Komponenten aufweist“, sagt Zankl. „Oftmals wird daher beklagt, dass es für Juristinnen und Juristen keine verpflichtende Ausbildung in diesem Bereich gibt. Der Certified Digital Legal Expert füllt diese Lücke.“
Der nächste Lehrgang zum Certified Digital Legal Expert findet an sechs Tagen zwischen 13. Oktober und 25. November in Wien statt – am besten gleich jetzt buchen!
Warum die Inhalte zum Teil bei der Tour de France konzipiert wurden, lesen Sie in der RECHTaktuell 2/2021.